Das Objekt des Monats 12/2023
Schweizer Feldküche
Infanterie - Fahrküche Ordonnanz 1909
Die Schweiz war das erste Land, das mit der Ordonnanz 1880 fahrbare Küchen einführte!
Die Fahrküche 1909 war beladen mit Küchengerätschaften, Überkleidern für die Küchenmannschaft sowie im Einsatz mit den Verpflegungsartikeln für den laufenden Tag.Bei der Fahrküche 1909 ist der Kessel in Fahrtrichtung links angeschrieben mit «Suppe, Fleisch». Damit kann verhindert werden, dass der ausschließlich für Wasser und Tee verwendete rechte Kessel durch unvermeidbare Rückstände beim Zubereiten von fettigen Speisen verunreinigt wird. Die Kessel der Fahrküche sind kardanisch aufgehängt. Die Fahrküche 1909 ist mit keinem Blachengestell (Planenbefestigung) ausgerüstet, sondern nur mit einer Deckblache (Abdeckplane). Der Schutzschild gegen die Kessel ist direkt hinter der Ladebrücke angebracht.
Die Fahrküche 1909 wurde in wechselnden Zuteilungen in der Armee verwendet, bis ein Großteil mit der umfassenden Motorisierung der Armee im Rahmen der Truppenordnung 1951 ausgeschieden wurde.
Weiterverwendungen erfolgten anschließend noch bei einigen ortsfesten Truppen sowie den Zivilschutzorganisationen. Häufig wurden bei dieser Verwendung im Zivilschutz Anpassungen an der Fahrküche 1909 vorgenommen, so Aufbauten für die Unterbringung zusätzlicher Fasskessel.
Infanterie - Fahrküche Ordonnanz 1912
Mit der Einführung der 12-cm-Feld-Haubitzen Ordonnanz 1912 wurden für diese Geschützbatterien Batteriewagenküchen in neuer Ausführung gefertigt.Es handelte sich hier um eine Weiterentwicklung der früheren Modelle der Fahrküche. Die Fahrküche enthielt neben den beiden am Heck fest angebrachten Kochkesseln zu je 70 Liter Inhalt folgende Materialien: Ersatzräder für Geschütze und Fuhrwerke, Küchenausrüstung, Kampiermaterial, Schuster- und Schneiderkiste, Veterinärkiste, Kiste mit Schießkarten und Putzmaterial. Das Fuhrwerk ist mit drei quer laufenden Blachenbügeln (Planenbefestigungen) mit einem Längsträger ausgestattet. In den verfügbaren Unterlagen werden vor oder ab 1928 auch Fahrküchen 1909 mit 2 Kesseln a. 70 Liter erwähnt. Da über eine derartige Beschaffung keine Unterlagen verfügbar sind, aber unzweifelhaft Fahrküchen 1909 mit diesen kleineren Kesseln im Einsatz standen, muss die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass ein Teil der Fahrküchen 1909 nach dem Ausbrand der großen Kessel a. 110 Liter, mit – von anderen Fourgons (Fuhrwerke) frei gewordenen oder neu gefertigten – Kesseln a. 70 Liter ausgerüstet wurden.