Das Objekt des Monats 10/2025
AML 60 Panhard
Automitrailleuse légère (Leichter Panzerwagen)
Er passte wunderbar in die Sammlung und so fand ein mittlerweile recht seltener französischer Radpanzer AML 60 seinen Weg zu uns. Nach Überholung und Teillackierung des Radpanzers stellt er nun eine ideale Ergänzung der Sammlung dar und ist in diesem guten Zustand ansonsten kaum zu sehen. Ein sehr ausgefallenes und vor allem technisch hochinteressantes Fahrzeug da dieser Panzer in recht vielen Details sehr durchdacht, effektiv konstruiert und gebaut wurde. So nimmt man oft Kleinigkeiten erst wahr wenn man sich intensiv damit beschäftigt und/oder damit arbeitet. Sehr bedienerfreundlich haben die Konstrukteure bspw. Aufstiegshilfen sprich Trittstufen montiert und die Unfallgefahr durch Abrutschen der Besatzung minimiert oder bspw. die Panzerluke in Front seitlich wegschwenkbar ausgeführt. Selbstverständlich verfügt er auch über "schussfeste" Reifen d.h. die Reifen sind mit AntiFlat Inlay`s versehen.
Einzig der Ein- und Ausbau des Motors ist recht umständlich und allein um eine Krümmer Dichtung zu ersetzen muss der komplette Motor umständlich und zeitaufwendig ausgebaut werden.
Sei es ihm verziehen, denn die Fahreigenschaften mit dem sehr leicht zu schaltenden elektrisch betätigten Getriebe/Kupplung sind ebenso sehr angenehm. Im Vergleich zu vielen anderen Radpanzern zeichnet sich aber die Eigenschaft aus dem Turm um 360 Grad zu drehen .d.h. er besitzt wie größere Kampfpanzer auch einen kompletten Turmdrehkorb welcher bis zum Fahrzeugboden reicht und welcher es ermöglicht das sich die Besatzung ebenso um 360 Grad mit drehen kann.
Bei allen Versionen des AML sitzt der Fahrer mittig im Vorderteil des Panzerwagens, während sich der zweisitzige Turm auf der Wanne befindet. Zudem gibt es jeweils eine Tür pro Seite, der Motor ist im hinteren Teil des Fahrzeugs eingebaut.
In den 1950er-Jahren verwendete das französische Heer neben dem britischen Radpanzer Ferret den schweren achträdrigen EBR-75. Man entschied sich in Frankreich, einen eigenen leichten Panzerwagen zu entwickeln, der nicht die Nachteile der vorgenannten Modelle aufwies ( zu teuer und schwer instand zu halten. Vor allem der Motor war erst voll zugänglich, wenn der gesamte Turm entfernt wurde). Die Französische Regierung schrieb 1956 einen Auftrag zur Entwicklung eines Fahrzeuges mit den Dimensionen des Ferrets zum Einsatz zur Aufstandsbekämpfung in den bestehenden und ehemaligen Französischen Kolonien aus. Der Hersteller Panhard, der über einschlägige Erfahrungen durch die Entwicklung und den Bau des EBR-75 verfügte, entwickelte rasch bis 1959 den Prototyp 245 Automitrailleuse légère (Leichter Panzerwagen).
Bereits 1959 wurde mit der Produktion begonnen. Seitdem liefen etwa 6000 Fahrzeuge vom Band (auch für die Gendarmerie), die in über 30 Staaten exportiert wurden. Zusätzlich wurden etwa 1300 AML 60/90 in Lizenz in Südafrika unter der Bezeichnung Eland 60 gebaut.
Hersteller:
Panhard, Frankreich
Baujahr:
1968
Antrieb:
4-Zylinder Panhard Model 4 HD 90 PS (60 kW) 4x4
Leistung/Gewicht:
16,4 PS/Tonne
Höchstgeschwindigkeit:
90 km/h
Gewicht:
5,5 Tonnen (Gefechtsgewicht)
Reichweite:
600 km
Bewaffnung
Hotckiss-Brandt 60-mm-CS60-Mörser (Hinterlader)
mit 56 Granaten und zwei 7,62-mm MGs
mit 56 Granaten und zwei 7,62-mm MGs
Besatzung
3 (Fahrer, Kommandant u. Richtschütze)